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Designhotels, Unterwegs

4 Tage im Allgäu
Kurzurlaub mit Kindern

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Es ist Sonntag, 5 Uhr morgens. Ella und ich sitzen am Küchentisch und sie futtert genüsslich aufgeweichte Cornflakes in sich hinein. Ich versuche gerade meine 14 Monate alte Tochter abzustillen, weil ich nachts einfach nicht mehr zum Schlafen kam. Es klappt einigermaßen. Die Folge ist aber: Früh aufstehen, denn das Kind hat Hunger.
Nicht schlimm, denke ich. Dann packe ich einfach schon mal fertig für unseren 4-Tages-Tripp ins Allgäu. Noch genug Zeit, um früh wegzukommen. Im Hotel kann man sogar am Anreisetag das Frühstück und das Mittagessen genießen. Das wäre ja toll, wenn wir das schaffen würden.
Es soll Schnee geben und in einem schönen Hotel will man beim Abendessen nicht unbedingt mit der alten Jeans erscheinen. Es gibt also eine Menge zum Packen. 
4 Stunden später. Ich packe immer noch und bin längst noch nicht fertig. Spätestens jetzt bin ich urlaubsreif. Ich verreise so gern. Wenn nicht dieses verdammte Packen wäre!

Wir sind im Allgäu angekommen. 15 Uhr, zumindest rechtzeitig zu Kaffee und Kuchen. Das Örtchen Balderschwang liegt auf über 1000 Meter Höhe und zwei Tage zuvor hat es geschneit. Ich bin froh, dass wir die gesamte Winterausrüstung dabei haben.
Das familiengeführte Hotel Hubertus empfängt uns herzlich und wir genießen erstmal das leckere Gebäck bevor wir uns im Hotel umsehen. Alles ist sehr heimelig gestaltet. Im alpinen Stil mit vielen Hirschgeweihen und warmem Holz.

Das Hotel hat Anfang 2019 einen schweren Schicksalsschlag hinter sich. Im Januar diesen Jahres landete eine Lawine auf den Außenpool und den SPA-Bereich des Hotels. Die Gäste mussten noch am selben Tag alle abreisen, das Hotel blieb 9 Wochen geschlossen. Der absolute Schockzustand. Aber Familie Traubel und ihr Team ließen sich von der Naturgewalt nicht unterkriegen. In kürzester Zeit entwickelten sie ein neues Hotelkonzept … eine Art Übergangs-Idee, bis die Lawinenspuren restlos beseitigt werden: Das Hubertus »unplugged« – ihr Hotel mit dem gewohnten guten Service und toller Küche, aber mit einem abgespeckten SPA-Bereich, zu einem reduzierten Preis. Die Hotelfamilie war sehr gespannt, wie vor allem die Stammgäste das Übergangs-Konzept annehmen würden und der Sprung ins kalte Wasser war ein voller Erfolg: Die Gäste blieben nach dem Unglück nicht fern, sondern wussten die Qualität des Hotels zu schätzen und nahmen die Unplugged-Version gerne an. 

Wir hätten eigentlich den ganzen Tag im Hotel bleiben können. Nicht nur wegen der tollen Vollpension. Das Hotel bietet neben den SPA-Behandlungen ein Tagesprogramm, das sich wirklich sehen lassen kann: Yoga am Morgen und am Nachmittag, geführte Wanderungen mit Herrn Traubel Senior, ein Einblick in die Traubels Speis mit kulinarischen Köstlichkeiten aus der Region, ein Vortrag über Tee oder ein Pralinen-Kurs. Immer wieder sind wechselnde, interessante Gäste mit Vorträgen und Workshops im Haus.

Wir hatten die Möglichkeit Ulla Konold zu treffen. Sie ist Geschichtenerzählerin und regelmäßig beim Hubertus zu Gast. Ich hatte ein kurzes, aber sehr interessantes Gespräch mit ihr über Märchen und KInder, was mir sehr im Gedächtnis geblieben ist. Ich erzählte von meiner Scheu meinen Kindern Märchen zu erzählen, die oft brutal und angsteinflößend auf mich wirken. Sie antwortete: „Zeigen Sie ihren Kindern keine Bilder dazu. Auf keinen Fall Filme, auch keine Märchen-Bilderbücher. Konzentrieren Sie sich komplett auf die Erzählung und lassen Sie ihre Kinder selbst die Bilder im Kopf entstehen. Kinder haben eine völlig andere Wahrnehmung von gut und böse, häßlich und schön. Sie haben gar nicht das visuelle Gedächtnis wie Erwachsene, sondern stellen sich die Figuren völlig anders vor“ Ich sehe Märchen seit dem mit einem anderen Augen …

Die Umgebung vom Hotel ist einfach zu schön, um sie nicht zu erkunden. Wir hatten großes Glück mit dem Wetter und waren im Allgäu und im angrenzenden Vorarlberg unterwegs. Folgende Ausflugstipps in der Umgebung möchte ich Euch noch weitergeben, falls Ihr demnächst in der Gegend seid:

BUS:STOP Krumbach
Architekten aus 7 verschiedenen Ländern haben in Krumbach Bushaltestellen gestaltet. Ein einzigartiges Architekturprojekt, das den kleinen Ort im Bregenzerwald gehörig belebt hat.
Eine wurde mit den für die Region typischen Schindeln gestaltet, eine andere schaut aus wie ein riesiges gefaltetes Stück Papier. Wir haben beim japanischen Entwurf von Sou Fujimoto Halt gemacht. Einer Skulptur, die aus einem Wald dünner Stahlstangen besteht, mit einer Treppe zum Hinaufsteigen, von deren höchstem Punkt man die umliegende Natur betrachten kann.

Georunde Rindberg
Eigentlich wollten wir nur das benachbarte Käsedorf Sibratsgfäll besuchen und haben rein zufällig die Georunde entdeckt. 1999 hat den kleinen Berg eine gewaltige Erdbewegung getroffen: Auf einer rund 1,6 qm großen Fläche setzten sich die Berghänge der Parzelle Rindberg unaufhaltsam in Bewegung, manche der 18 Bauwerke rutschten bis zu 240 Meter den Berg hinunter. Um dieses unglaubliche Naturereignis zu visualisieren, ist die „Georunde“ entstanden. Mit eindrücklichen, abstrahierten Architekturbauten werden die Entfernungen des Rutsches aufgezeichnet. Eine Wanderung, die man auch gut mit einem Vierjährigen bewerkstelligen kann. Vor allem wenn man als Motivation immer einen nächsten Wanderstop anbieten kann, wo das Kind neue Dinge erfahren kann.

A propos kleine Wanderung mit Stationen. Das funktioniert bei uns tatsächlich am Allerbesten.Auch gleich gegenüber dem Hotel Hubertus in Balderschwang gab es einen kleinen Naturpfad, mit Erlebnisstationen. Auch die Runde haben wir geschafft.

Oberstaufen
Mich erinnert das Kurstädtchen ein bisschen an Kitzbühel muss ich sagen. Viele ältere sehr gutsituierte Menschen, die es sich dort gut gehen lassen. Vielleicht sind wir da nicht ganz die Zielgruppe mit zwei Kindern, ein Besuch des Ortes kann ich aber trotzdem empfehlen. Vor allem einen Besuch des „Blauen Hauses“. Ein blaues Schwedenhaus voll mit schönen Dingen und einem dazugehörigen Kaffee mit tollen Kuchen und leckerem italienischem Kaffee. Im Sommer gibt es einen süßen Café-Garten, der zum Verweilen einlädt.

Bei der Reise ins Allgäu handelt es sich um eine Pressereise. Ein Teil des Aufenthalts wurde vom Hotel Hubertus übernommen. Vielen Dank dafür.

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