Wir waren letzte Woche in Berlin. Über eine Woche in der Hauptstadt, die Wohnung von Freunden hüten. Denn als Freiberufler kann man ja überall arbeiten und das wollten wir mal wieder nutzen. Ich hatte nicht so viel an Jobs auf der Agenda, deshalb war mein Plan: Ein bisschen Geld verdienen, dann sich um die Überarbeitung vom Blog kümmern und noch mehr an unserem Papeterie-Shop Herzlichst arbeiten (mir ist durchaus bewusst, dass da bei manchen Entwürfen “kommt im Januar” steht und die immer noch nicht online sind … einfach nicht geschafft …). Dann vielleicht nur so bis 16 Uhr fleißig sein und danach einfach die Stadt genießen, neue Ecken entdecken. Filme auf der Berlinale schauen. Wunderbar. Soweit die Theorie …
Die Praxis sah dann so aus: Ich hab mir ne fette Erkältung geholt, Gregor hatte eine Menge an Arbeit: Ich lag erstmal 3 Tage von Montag bis Mittwoch im Bett, Gregor saß derweil neben mir am Schreibtisch. Die 3 Tage krank sein hatten zur Folge, dass der Donnerstag komplett für Jobs drauf ging und natürlich Blog und Hochzeitspapeterie für Herzlichst das Nachsehen hatten. Bis auf Abendessen und einmal Mittagessen bekamen wir in dieser Zeit kaum mit, dass wir die Stadt gewechselt hatten. Prima.
Freitagnachmittag zogen wir endlich los und haben umso mehr unser langes Wochenende in Berlin genossen. Sind kilometerweit durch die Hauptstadt marschiert und haben so manches Neues entdeckt und alte Lieblingsecken besucht. Und da doch einiges zusammengekommen ist, möchte ich Euch unsere Tipps nicht vorenthalten. Irgendwie hatte ich letzte Woche nicht so richtig Lust Bilder zu machen, habe einfach das Bedürfnis, die Eindrücke auf mich wirken lassen. Deshalb gibt’s jetzt nicht allzu viele Fotos von uns dazu, aber doch ne Liste an Tipps:
Wir haben in Friedrichshain gewohnt, dementsprechend sind jetzt die Gastrotipps sehr auf diesen Stadtbezirk bezogen. Ich habe diesmal viel die App von Yelp benutzt und fand die Tipps dort richtig nützlich. Abends gab es einmal vietnamesisch bei uns: Da kann ich das New Day empfehlen. Die Küche war super lecker und authentisch und auch wenn bei tripadvisor was anderes steht: Wir fanden den Service sehr nett und schnell. Eine Empfehlung ist auch die Butterhandlung in der Scharnweberstraße. Die Atmosphäre fand ich sehr besonders, die internationale Hausmannskost ein Gaumenschmaus. Nicht unbedingt das günstigste Lokal, aber die Küche und die Location sind es auf jeden Fall Wert! Vom Mittagstisch bei Patta waren wir richtig begeistert: Der kleine Laden im Herzen Friedrichshains bietet gebackene Kartoffeln in allen möglichen Variationen, macht einfach zufrieden satt.
Freitagabend waren wir mit einer Freundin verabredet und ich habe das House of Small Wonders in Mitte vorgeschlagen, weil ich davon schon so viel Gutes gehört habe. Tja … dabei habe ich allerdings übersehen, dass es sich um ein Frühstückscafé handelt. Wir standen vor geschlossen Türen. Wie schade! Zum Glück ist nur ein paar Straßen weiter Clärchens Ballhaus, dort hatten wir vor 2 Jahren bereits einen Jugesellinnenabschied verbracht und die Stimmung im 100 Jahre alten Saal in dem Alt und Jung das Tanzbein schwingen ist einfach nicht vergleichbar. Dazu gibt es gute Deutsche Küche und später spielt am Wochenende vor dem Silbervorhang eine Live-Band. Also ab in die Auguststraße, der Abend war gerettet :)
Berlin Mitte ist sicherlich immer noch der Stadtteil mit der größten Dichte an Shops und Cafés – eine Lokalität schöner als die andere. Wenn man dort herumschlendert, wird man eigentlich immer fündig. Aber wisst Ihr was: Irgendwie ist es mir dort dann manchmal schon zu perfekt, zu schön alles. In letzter Zeit waren wir deshalb auch gerne in Westberlin unterwegs, mit viel 60er Jahre Flair, in Gegenden, die die letzten Jahrzehnte im Dornröschenschlaf schlummerten und jetzt eine Renaissance erfahren. C/O Berlin mit großartigen Fotoausstellungen ist zum Beispiel von Mitte in das Amerika Haus unweit von Bahnhof Zoo gezogen. Im denkmalgeschützten Bikini Berlin befindet sich ein alternativer Einkaufscenter, in dem man endlich mal Shops abseits des Mainstreams findet. Und wer eine kleine Pause benötigt fährt mit dem Fahrstuhl hoch hinauf ins 25h Hotel gleich nebenan und genießt die fabelhafte Aussicht von der Terrasse der Monkey Bar. Nach unserer Mammut-Tour bei strahlendem Sonnenschein, die uns außerdem ins Bauhaus-Archiv geführt hat (immer einen Besuch wert!) hatten wir das Bedürfnis nach etwas Bodenständigem, was uns in der Nähe vom Savigny-Platz in die Spätzlerei geführt, ein Restaurant mit bester badischer Küche. Genau das Richtige!
So, ich hoffe, da war jetzt der eine oder andere neue Tipp für Euch dabei. Wir freuen uns schon wieder auf einen weitere Reise nach Berlin, die hoffentlich bald kommen wird :)
Fotos: Julia Romeiss und Gregor Faubel